Rundbrief Nr. 77 – Marx in Bonn, Haukohl und Rotary

Liebe Mitglieder des Ortsvereins Bonn-Köln der Deutschen Thomas-Mann- Gesellschaft, liebe Interessierte an unserer Arbeit,

schon wieder ein Rundbrief, mögen Sie sagen, doch drängt es mich, auf eine Veranstaltung hinzuweisen, die in Kürze in Rahmen des Beethovenfests Bonn stattfindet:

Am 5.September um 17.00 Uhr treffen sich auf dem Altar der Kreuzkirche vier frühere Stipendiaten des Thomas Mann Hauses in Pacific Palisades zur Podiumsdiskussion, darunter der uns wohlbekannte Friedhelm Marx und der Intendant des Beethovenfests Steven Walter. Unter der Moderation von Andreas Platthaus steht das aktuelle Thema »Alles scheint erlaubt gegen den Menschenanstand« oder »Die große Gereiztheit« im Mittelpunkt. Unter dem Link: https://www.beethovenfest.de/de/programm- tickets/thomas-mann-fellows/560 finden Sie weitere Details und haben auch die Möglichkeit, ein Ticket zu bestellen. Als quasi musikalisches Statement wird sich die Pianistin Luisa Imorde mit Opus 111 von Beethoven auseinandersetzen.

Es wird ein spannender Nachmittag, würde mich freuen, Sie dort zu treffen.

Eine weitere Vorankündigung möchte ich noch machen: Am 4. November wird der frühere Schatzmeister unserer Gesellschaft Michael Haukohl zu uns sprechen über die kurze Liaison von Thomas Mann und Rotary. Ich hatte beim Stammtisch bereits darauf hingewiesen: Die Veranstaltung wird online stattfinden. Eine kleine Gruppe von „Stammtisch“-Mitgliedern werde ich in mein Büro einladen, alle weiteren Interessierten bekommen zu gegebener Zeit einen Link, mit dem Sie sich von zuhause aus einloggen können. Es ist mir jedenfalls eine besondere Freude, daß ich Herrn Haukohl dazu gewinnen konnte.

An unsere weiteren Veranstaltungen im Haus an der Redoute – am 14. Oktober 25 mit Holger Pils und am 11. November mit Barbara Beßlich werde ich nochmals explizit hinweisen. Ich hatte zuletzt vergessen zu erwähnen, daß wir an beiden Abenden einen Unkostenbeitrag von 10.- Euro erheben.

Erlauben Sie mir noch zwei Literaturhinweise.

Wie Sie vielleicht wissen, veranstaltet der Ortsverein Hamburg einen Literaturwettbewerb für junge Autorinnen und Autoren, er schreibt den „Erika und Klaus Mann-Preis“ aus. Die zweite Staffel ist gerade beendet, die besten Texte der ersten sind unter dem Titel Funkenflug im Osburg-Verlag erschienen mit dem Untertitel „Kurzgeschichten junger Autor:innen“. Ich hatte große Freude an den Texten, auch wenn ich keinen Nobelpreis-Kandidaten darunter entdecken konnte. Das Buch sei all jenen empfohlen, die ihren Kindern oder Enkel den Mut zum eigenen Schreiben geben wollen, den Mut, ihr eigenes Befinden und Erleben in einen fiktionalen Text zu bannen. Nur wer selbst einmal geschrieben hat, weiß die Leistung großer Schriftsteller zu würdigen.

Dann fiel mir noch ein keineswegs taufrisches Buch in die Hände: Frido Manns Mein Nidden – Auf der kurischen Nehrung“. Es erschien 2012 bei mare, versammelt aber Texte, die Ende der 90er Jahre erschienen und Frido Manns erste Reisen eben dorthin nach Litauen beschreiben: Das Land nähert sich gerade dem Westen, das Ferienhaus Thomas Manns wird renoviert und die Gedenkstätte eingerichtet – es liegt viel Hoffnung in der Luft. Frido zitiert also nicht nur seinen Großvater und alle Tanten und Onkel mit deren Erinnerungen an diesen wundervollen Urlaubsort, an die Sahara des Nordens, er verfaßt auch einen historischen Abriß dieses Landstrichs mit all seinen Brüchen. Einmal gelingt es ihm auch, so anzureisen wie die Großeltern: Von Berlin mit dem Nachtzug über Danzig nach Kaliningrad und von dort mit der Fähre übers kurische Haff. Wann wird das wieder möglich sein? Einstweilen erinnere ich an den Hinweis von Frau Prof. Dr. Ruth Leiserowitz aus Nidden: täglich fährt ein Schiff von Kiel nach Klaipèda. (Rundbrief Nr.74)

Zum Abschluß der Hinweis, daß der nächste Stammtisch turnusgemäß am 9. Oktober zur üblichen Zeit am üblichen Ort stattfinden wird.

Beste Grüße

Ihr Peter Baumgärtner